Zukunft EFH

Juli 2015  Think Tank: Zukunft Einfamilienhaus  Partizipatives Pilotprojekt zur Transformation der Einfamilienhaussiedlung Hiltrup-Ost im Süden von Münster durch partikulare Eingriffe in Zusammenarbeit mit der Stadt Münster und zwölf Eigentümern

Ältere Einfamilienhausgebiete spielen eine besondere Rolle für den Stadtumbau. Bereits wenige Jahre und Jahrzehnte nach ihrer Entstehung unterliegen diese Gebiete einer ständigen Wandlung in kleinen Schritten, überwiegend auf Initiative der Bewohner selbst: Anbauten, energetische Sanierungen, Aufstockungen, Umbauten, Grundstücksteilungen etc. gehören zu den typischen Begleiterscheinungen in einer Siedlung. In vielen Städten und Gemeinden wird die Frage nach dem Entwicklungspotenzial und dem Interventionserfordernis dieser Prozesse durch die Stadtplanung gestellt, um die Qualitäten und Zukunftsfähigkeit dieser Siedlungen zu sichern.

Vor diesem Hintergrund entstand das Pilotprojekt „Modellhafte Erprobung von Aktivierungs- und Prozessstrategien für neues Wohnen im Bestand“ in der Ringstraßen- und Heerdesiedlung in Hiltrup-Ost. Auf ca. 30 ha stehen etwa 300 Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser, die nach dem Krieg in unterschiedlichsten Größen und Variationen gebaut und über die Jahre verändert und ergänzt wurden. Hier sind die Kernfragen, welche Entwicklung das Wohnviertel aus Stadtteilsicht nehmen soll und welche Potenziale für das Wohnen genutzt werden sollen.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Münster und der Eigentümer- und Bewohnerschaft wurden der Status quo, aktuelle Trends, Wünsche und Sorgen, Stärken und Schwächen/Risiken im Rahmen mehrerer Workshops eruiert. Eine Arbeitsgruppe erfasste die baulichen Veränderungswünsche von Eigentümern, die im Dialog mit Studenten der MSA | Münster School of Architecture behandelt wurden. Hier ging es zum Teil um kleinere bauliche Veränderungen, die mit Sorgfalt und kritischem Verständnis bearbeitet wurden.

Darüber hinaus wurden die Anliegen der Eigentümer aus fachlicher Sicht weiterentwickelt und als übertragbare Prinzipien weiterentwickelt. So entstand im Rahmen eines Zukunftsszenarios auf Basis aller möglichen Eingriffe ein Eindruck vom Wandlungspotenzial der Siedlung. Folgende Abbildung zeigt am Rand die einzelnen Interventionen z.T. in Alternativen und in der Axonometrie die Summe der Eingriffe für das gesamte Gebiet:

 

 

 

Das Projekt „Zweite Reihe“ (Hendrik Elshof und Hendrik Weiss) übertrug die Idee der Bebauung großer unbebauter Restflächen von vorhandenen Grundstücke auf die gesamte Siedlung und fanden Raum für Wohnungen für mehr als 500 Menschen.

 

 

 


Wir danken der Stadt Münster, insbesondere Frau Dr. Kreft Kettermann und Herrn Weigt und allen Mitwirkenden: Ann-Lena Fleck, Chak-Man Lam, Farina Emilia Neuhäuser, Franziska Geilhof, Gero Siebo Friesenborg, Hendrik Elshof, Hendrik Weiß, Ines Czarnecki, Janina Behr, Joshua Tempel, Julia Klümper, Laura Wirz, Lena Dietrich, Lisa Schulze Blasum,Peter Winkler, Santosh T. Debus, Sarah Hüttner, Sarah Westermann,  Stefanie Treus, Tanja Rudde, Tobias Hante, Tobias Milz, Ursula Hardt, Yara Naïma Thünken

(Foto © MünsterView/Tronquet 2014)