Stadtansichten 2017

Während man lange ausschließlich für einen idealisierten Nutzer baute, zeigt sich heute eine starke Tendenz der Individualisierung von Wohnformen. Die Standards werden aufgebrochen. Andere organisatorische Konstellationen bereichern bekannte Wohnmuster mit unkonventionellen Lösungen. Die Dynamik der laufenden Erneuerungen führt zu einer Vielfalt von Lebensmodellen und einem typologischen Pluralismus. Heute ist die Frage nach der Art zu wohnen oft eine Frage der individuellen Selbstverwirklichung angefangen vom Wohnungsgrundriss bis hin zur Möblierung. Vor dem Baubeginn liegt oft die Phase Null, die Bildung von Akteurskonstellationen, Moment der Initiierung des Projektes und der Entwicklung von Programmen: Wohnungsbau als Social Design.

Neue Modelle des Zusammenlebens und -arbeitens, ungewöhnliche räumliche Strategien, bedarfsgerechtere und flexible Grundrisse eröffnen neue Möglichkeiten und berühren nicht nur architektonische, sondern auch soziale und politische Aspekte. Der Architekt wird hier zum moderierenden Agenten und gestaltet zunächst den Prozess einer individuell gearteten Interessenslage der zukünftigen Bewohnerschaft.

Die Stadtansichten 2017 richten den Blick auf Baugruppen und Genossenschaften, aktive und kompakte Wohnmodelle, soziale Katalysatoren, Rohbauregale, effiziente Strukturen und qualifizierte Wohnmaschinen, die zeitgemäße Wohnwünsche bedienen und sich aus den Nischen alternativer Wohnraumversorgung zunehmend emanzipieren.

  • 03. 05. 2017  ALEXANDER HAGNER: Architektur und Mangel, gaupenraub +/-
  • 17. 05. 2017  THEO DEUTINGER: Stadt der Athleten, TD
  • 07. 06. 2017  EIKE BECKER: Die Stadt, die Liebe und das Kapital, Eike Becker_Architekten
  • 14. 06. 2017  CHRISTOPHER DELL: Wohnen als Produkt und als Produziertes, IFIT / HCU

 

 

 

Stadtansichten 2017, Vortragsreihe an der MSA | Münster School of Architecture
Konzeption: Prof. Joachim Schultz-Granberg  und Klaus Dömer

Die Reihe wird ermöglicht durch unseren Unterstützer TECE!

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